Bisher unveröffentlichte Briefe zwischen Vater und Sohn
Hermann Hesse führte mit seinem zweiten Sohn Heiner über vierzig Jahre lang eine rege Korrespondenz. Sie zeigt die starke emotionale Bindung zwischen ihnen, es kommen aber auch manche Konflikte darin zur Sprache. Der Briefwechsel ist ein hochinteressantes Zeugnis des großen Literaten Hermann Hesse über seine Gedankenwelt und zugleich ein ungemein lebhaftes Gespräch zwischen Vater und Sohn, in dem sich ihre zum Teil sehr unterschiedlichen Auffassungen (etwa über den Stellenwert der Politik oder der Religion im menschlichen Leben) offenbaren. Besonders beeindruckend ist das liebevolle Verhältnis der beiden, das die Grundlage für einen sehr vertrauensvollen und berührenden Gedankenaustausch bildete.
Die Briefe sind bisher größtenteils unveröffentlicht. Silver Hesse (der Sohn Heiners) und Regina Bucher von der Fondazione Hermann Hesse Montagnola haben aus den vielen hundert erhaltenen Briefen eine repräsentative Auswahl zusammengestellt.
Benedikt Schregle und Rudolf Guckelsberger lesen aus diesen intimen Dokumenten einer außergewöhnlichen Vater-Sohn-Beziehung.
Bei einigen Auftritten hatte das Publikum die besondere Ehre, Silver Hesse mit einleitenden Worten zu seinem Großvater und seinem Vater zu erleben. Darunter befand sich auch die ein oder andere humorvolle Anekdote.
Die Lesungen werden auf Wunsch auch ergänzt durch Vertonungen einiger Gedichte Hermann Hesses von verschiedenen Komponisten, vorgetragen von Andreas Beinhauer (Bariton) und Markus Hadulla (Klavier).
Rudolf Guckelsberger, geboren 1959, studierte Katholische Theologie in Bonn und Würzburg (Diplom), dann Sprechkunst und Sprecherziehung an der Musikhochschule Stuttgart (Diplom). Als Rezitator erarbeitet er seit 1990 literarische Programme – als Solist, in Sprecherensembles sowie in Zusammenarbeit mit international bekannten Musikern. Etwa 20 CD-Publikationen haben großen Anklang gefunden. Darüber hinaus ist er Sprecher und Moderator beim Südwestrundfunk (SWR).
Der Bariton Andreas Beinhauer wurde 1988 in Aalen geboren. Seit 2008 studiert er an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Mitsuko Shirai und Hartmut Höll. 2011 gewann er den 1. Preis beim Bundeshochschulwettbewerb für Liedduo in Lübeck. 2012 war er Finalist im Concours international de Chant-Piano Nadia et Lili Boulanger sowie dem Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau und gewann den 3. Preis beim Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb in Stuttgart.
Der in Köln geborene Pianist Markus Hadulla gewann 1994 den Preis für den besten Pianisten beim Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb in Stuttgart und wurde daraufhin von Dietrich Fischer-Dieskau in dessen Berliner Liedklasse eingeladen. Zu seinen Konzertpartner gehören u.a. Sandrine Piau, Markus Schäfer und Tabea Zimmermann. Zusammen mit Antoine Tamestit wurde er 2005 von Cité de la musique Paris für die Reihe „Rising Stars“ (ECHO) ausgewählt. Es folgten Einladungen u.a. in die Carnegie Hall New York, das Concertgebouw Amsterdam und zum Luzern Festival. Programme, die Musik und Literatur verbinden, entstanden mit Schriftstellern wie Peter Härtling, Inge und Walter Jens.
Bisherige Auftrittsorte:
bei den Silser Hessetagen 2011 im Hotel Waldhaus Sils-Maria, im Hesse-Museum Calw, im Odeon Göppingen, im Theater Alte Kelter Winnenden, in der Akademie für gesprochenes Wort Stuttgart und in der Stadtbibliothek Ludwigsburg.
Presse:
„Einprägsam und berührend ist der Briefwechsel zwischen dem Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse und seinem Sohn Heiner. […] Bemerkenswert sind die fortschrittlichen, fast schon antiautoritären Ansichten Hermann Hesses zur Erziehung seiner drei Söhne. «Auch in der Erziehung können Freiheit und Humor nicht schaden», schreibt Hermann Hesse an seinen Vater Johannes. […] Einfühlsam tragen die beiden Sprecher dem Publikum den Briefwechsel vor. Wie die beiden, der ältere, grauhaarige Guckelsberger und der jugendliche Schregle nebeneinander an einem Tisch sitzen und aus den Briefen wie in einem Zwiegespräch lesen, entsteht tatsächlich ein Bild von Vater und Sohn.“ (Südwest Presse, 15.12.2009)
„Briefe, die Hermann Hesse in der Rolle eines Vaters zeigen, der zwischen Nachsicht, Sorge und Stolz schwankt. Von jugendlicher Heftigkeit dagegen sind die Briefe, die Heiner als Internatsschüler verfasst. So beklagt er sich über den «saublöden Religionsuntericht».“ (Schwarzwaelder Bote, 12.01.2010)